Garten Eden
Im Garten Eden mitzureden
suchtest Du Verbundenheit ?
Überwinden musst Du mit Geistesgaben
die Schleier der Vergangenheit.
Denn nur der, der mit Entschlossenheit
durchqueren kann den Burgen Graben,
wird im Garten Eden
in Liebe und Freundschaft
befreit.
Unter dem Baum, der zum Himmel wächst,
hast Du Dein Wort gegeben,
im Segen vibrierten die Seelen
vertrauensvoll zu leben,
als vom großen Geist geführt,
meine Hand in die Deine
ward übergeben.
Im Vertrauen in die Liebe,
die Du gelobtest, sei so groß,
hieß Dich der Garten Eden
willkommen,
bedingungslos.
Unter dem Baum, der zum Himmel wächst,
von treuen Zeugen umgeben,
im Vertrauen in Deinen Schutz,
schloss ich der Wahrheit Bund.
Im Glauben an Geborgenheit
mit Dir wollte ich leben,
unseren Weg zu gehen bis auf der Seele Grund,
dies war mein Bestreben.
Im Garten Eden, singend, lachend,
sorglos, wie ein Kind,
konnte Deine Seele schweben,
fühlte sich erhaben,
verstand nicht, dass Geistesgaben
mit Demut zu tragen sind,
schillernd, funkelnd flog sie hinaus
über den Burgen Graben,
verlassen der Schutz und Verbundenheit,
blieben zurück in Einsamkeit
verlorene Worte
in Stille vergraben.
Doch wisse:
am Baum, der zum Himmel wächst,
dort weilen die Geistesgaben.
Dort, wo Du, ohne des Abschieds Wort,
Dein Wort hast liegenlassen,
wo durch der Seele Höhenflug
die Würde Dich verlassen,
dort, wo mein Herz verwundet,
doch unberührt vom Schwert Deiner
Wortlosigkeit,
singt meine Stimme aus tiefer Seele Grund,
dort ist mein Schutz und Geborgenheit,
dort lebt meiner Wahrheit Bund.
Der Burgen Graben, tief und weit,
ruht voller Schleier schwer,
sei gewiss:
ohne Entschlossenheit
klingt zum Garten Eden
keine Wiederkehr.
Bild / Text © J. Munzarova 06/2023
Mit Dank an PH für die Inspiration
Paris
Ich bin Dein Mädchen -
ich weiß, wie Du riechst
nach langer Sommernacht
morgens das Trottoir
erwacht,
ich weiß, wie Du riechst
in Katakomben
des Cabarets,
kenne Deinen Duft
in Garderoben
der Varietés,
ich rieche Dein Schwitzen,
im Spiegel des Tanzsaals
Körper aufblitzen.
Ich bin Dein Mädchen -
gleite im Strom der Seine,
rede in vielen Sprachen,
stehe im Bug des Schiffes -
preise sie an, Eiffeltürme und Mützen,
wo Könige zusammenbrachen,
ich springe lachend durch Deine Pfützen,
durchdringe Deine Adern
zur stetigen Tortur de Dance -
- der Disziplin
des Kunstbegriffes.
Ich bin Dein Mädchen-
ich weiß, wie Du riechst
im Café wo mon Amour
nach mir Ausschau hält -
ich kenne Dein Lied
wenn ich verliebt
am Gare de l´Est
in offene Arme flieg,
erkenne Deine Melodie
im Baiser Salé,
der Jazz
seine Seele zurück erhält.
Sie sind hier -
ich bin hier,
die von fernen und nahen Ländern,
die, wie ich mit Dir,
ihr Leben verändern -
Du gibst mir
staubige Gassen,
weite Straßen,
Kirchenhallen
die mich umfassen,
eine Treppe am Hügel
über Deinen Dächern,
im Grenier
eine flüchtiges Zuhaus -
über das hinaus,
ein – zwei Affären
in der Leichtigkeit des Sein -
ah oui, Paris!
Ich bin Dein Mädchen -
und Du bist mein,
Du bist mein,
Du bist mein -
Bild / Text © J. Munzarova 08/2023
Der letzte Lover
Wo fange ich an, wo hörst Du auf ?
aufgelöst im Atem -
verloren, frei, geborgen,
lang ist es her -
der süße Schmerz wich dem bitt´ren
seit dem letzten gold´nen Morgen.
Wo höre ich auf, wo fängst Du an ?
Zweisamkeit entzweit -
allein mit mir
entfernt von Dir,
begrenztes Leid,
Zurückhaltung in Sicherheit,
Körper im Fristablauf -
und doch umspielen Perlen
die Seele im Spitzenkleid.
Wo schaue ich hin, wo siehst Du weg ?
Augen auf, geschlossen,
Seele sieht, Körper spürt,
die Zeit ist fast verflossen -
doch sie spielt noch, die Melodie,
die uns hat tanzen lassen,
zarte Töne
im Herbstlicht verborgen,
die Kraft von Einst
nicht immer zu fassen,
ersehne ich wieder goldene Morgen.
Wo sehe ich Dich, wo siehst Du mich ?
Zu nah – zu fern - ein Hindernis ?
Es war doch einst so leicht...
Komm, lass uns den Weg neu erkunden!
Möchtest Du,
vielleicht …?
Bild / Text © J. Munzarova 08/2023
Ohne Worte
In Stille gehüllt steht sie da,
hilflos, im Leerlauf – ohne Wort,
wegen Wahrhaftigkeit stehen gelassen,
Mutlosigkeit schöngeredet
dank der sie ward verlassen,
in die Verbannung zum Endverbleib:
von Bruder zu Bruder
gerichtetes Weib.
Jetzt schau sie Dir an – was hat sie bloß ?
Verzweifelt, wütend, teilnahmslos -
sie ist entkräftet,
Bruder, es gibt nichts mehr zu holen,
nur eine Frische, die Dich bettet,
denn diese hier ist unverhohlen!
Bruder, vergiss das Weib,
es gibt genug and´re die Dich ergötzen
mit flüchtigen Floskeln der Eitelkeit!
Du, Bruder, darfst nicht leiden
weil ein Weib
Dir zeigt seine Ehrlichkeit!
Zieh weiter und Du wirst sehen
schönere Dinge die Dein Herz begeh´ren!
Von Bruder zu Bruder:
Dein Leid zu stillen ist die Pflicht,
damit Du siehest nicht
die Macht,
die Du mit Wahrhaftigkeit erlangst,
denn ich zeige Dir was Du kannst -
- kann ich obendrein !
Du bist mein Ebenbild -
Ich helfe nur zum Schein,
denn nichts soll uns trennen,
zum Manne ernennen
soll Dich kein Weib,
außer zu dem, aus Mutter´s Leib !
In Stille gehüllt steht sie da,
dank Mutlosigkeit verlassen,
auf Grund von Wahrhaftigkeit
stehen gelassen,
in die Verbannung zum Endverbleib:
von Bruder zu Bruder -
geächtetes Weib !
Bild / Text © J. Munzarova 09/2023
Mit Dank an RH für die Inspiration